Entspannungstechniken
Welche Entspannungstechniken oder Entspannungsverfahren gibt es?
Entspannungstechniken oder Entspannungsverfahren sind bestimmte Übungen zur Verringerung körperlicher und geistiger Anspannung.
Damit können Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden erreicht werden.
Sie werden bei akuten und chronischen Fällen von Anspannung angewendet.
Es gibt viele verschiedene Methoden und sie werden je nach Vorliebe des Klienten ausgewählt. Im besten Fall, bzw. nach einiger Übung zusammen mit dem Therapeuten, kann der Klient die Techniken für sich und zuhause selbstständig ausführen. Das schafft eine gewisse Selbstständigkeit und Unabhängigkeit für den Klienten.
Bei den Entspannungsübungen wird der Parasympathikus, der Ruhenerv aktiviert und körperlich die Muskelanspannung verringert. Die Gefäße erweitern sich und der Herzschlag wird verlangsamt, der Blutdruck gesenkt und der Sauerstoffverbrauch vermindert.
Psychologisch fühlt man sich entspannter, gelassener, die Konzentration nimmt zu.
Entspannungsverfahren können auch genutzt werden, um die eigentliche Therapie überhaupt zu ermöglichen, also vorbereitend.
Je öfter Entspannungsverfahren wiederholt werden, desto besser etablieren sie sich bei der Person und können dann, wenn es sich um eine einfache Methode handelt, auch unmittelbar in stressigen Situationen eingesetzt werden, privat oder auch am Arbeitsplatz.
In den Übungen lernt der Übende sich selbst, also seinen Körper und seinen Geist, seine Gedanken selbst zu beeinflussen. Er erfährt dadurch mehr Selbstkontrolle und lernt auch, dass er in der Lage ist Einfluss auf sich auszuüben, was sich auch auf sein Selbstbewusstsein auswirkt. Er versteht, dass er nicht gänzlich ein Spielball seiner Gefühle sein muss.
Ich persönlich bin autogenem Training oder Hypnose bzw. Selbsthypnose nicht so sehr zugewandt. Von induzierten Entspannungszuständen bez. Suggestionen halte ich nicht viel. Denn, das ist eingegeben bzw. eingepflanzt und nicht aus eigener Kompetenz und Übung heraus entstanden.
Besser finde ich persönlich die meditativen Verfahren wie Achtsamkeitsmeditation oder Achtsamkeitsübungen.
Eine Übung ist zum Beispiel einfach nur dasitzen und „nichts“ zu denken.
Einfach nur dasitzen, versuchen in der Gegenwart zu bleiben und nichts zu denken bzw. an nichts zu denken ist anspruchsvoller als man glauben mag. Viele die das schon einmal eine Zeit lang selbst versucht haben werden mir das bestätigen können.
Diese Übung kann man allein, zu zweit oder mit mehreren Personen zusammen durchführen.
Nach einigen Wochen des Praktizierens von Entspannungsübungen, vielleicht zwei bis vier, das ist unterschiedlich, sollte sich eine positive Wirkung eingestellt haben und der entspannende Effekt sollte dann auch im Alltag spürbar sein.
Entspannungsverfahren können angewendet werden bei den folgenden psychischen Störungen
- Depressionen
- Ängste und Angststörung
- Belastungsstörung
- Anpassungsstörung
- Aufmerksamkeitsdefizite
- Sprechstörung
Körperliche Erkrankungen wurden nachweislich verbessert, wie
- Blutdruck
- koronare Herzerkrankung
- Durchblutung
- Asthma
- Magenprobleme
- Kopfschmerzen (Migräne und Spannungstyp)
- akute chronische Schmerzen
- sexuelle Funktionsstörungen
- somatoforme Störungen (also körperliche Beschwerden, die nachweislich nicht auf eine organische Störung zurückzuführen ist, sondern wahrscheinlich eher eine psychische Ursache haben)
Man sollte sie nicht anwenden bei
- psychotischen Störungen
- Zwangsstörungen
- Hypochondrie
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